Der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) fordert die deutschen Bischöfe auf, die Satzung des synodalen Ausschusses so zu beraten, dass die Arbeit wie geplant im Juni weitergehen kann und somit die Beratung von Reformen nicht weiter zu verzögern.
(Düsseldorf, 20.02.2024) “Wir können die erneuten Einwände seitens des Vatikans in keinerlei Weise nachvollziehen”, reagiert der BDKJ-Bundesvorsitzende Gregor Podschun auf den am vergangenen Wochenende bekanntgewordenen Brief aus Rom. “Dass die Abstimmung von der Tagesordnung der Vollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) verschwindet, ist eine große Enttäuschung. Die Kirchenmitgliedschaftsuntersuchung (KMU), die auch bei der Vollversammlung Thema ist, zeigt deutlich, dass sich viele Katholik*innen Reformen in ihrer Kirche wünschen. Viele Katholik*innen, vor allem auch junge Menschen, verärgert es, wenn jetzt schon wieder durch die Bischöfe die notwendigen Prozesse verzögert werden.”
“Die Gläubigen sind bereit an einer Reform der Kirche zu arbeiten, die Bischöfe scheinbar noch nicht ausreichend. Es reicht nicht, die Verantwortung nur nach Rom zu schieben. Wir erwarten von den deutschen Bischöfen, dass sie mutig die nötigen weiteren Schritte tun und unterstützen sie dabei”, erklärt Gregor Podschun, der auch Mitglied des Synodalen Ausschusses ist. “Die Bischöfe stellen ihre falschverstandene Gehorsamkeit noch immer über ein Aufbrechen der wirkenden Systeme in der Kirche, die auch Missbrauch erleichtern. Sie verweigern sich so den notwendigen Reformen, die uns unter anderem die Missbrauchsstudien aufzeigen und die die meisten Gläubigen erwarten.”
“Das eine Ratifizierung der bereits durch den Synodalen Ausschuss und damit den Diözesanbischöfen beschlossenen Satzung die Gefahr einer Kirchenspaltung herbeiführen würde, entbehrt jeder Grundlage”, ergänzt Gregor Podschun. “Der Synodale Ausschuss will nicht, was in Rom fabuliert wird. Er versteht sich laut seiner eigenen Satzung als Möglichkeit und Ort, ein gemeinsames Verständnis von Synodalität zu erarbeiten. Er ist ein Provisorium, das den Synodalen Rat vorbereiten soll. Beides wurde vom Synodalen Weg beschlossen, der als Reaktion auf die MHG-Studie von den deutschen Bischöfen einstimmig eingerichtet wurde. Wieso die Einbindung von Gläubigen weiterhin in Deutschland ein Problem darstellen soll, verstehen wir nicht.”
“Das jetzige Schreiben aus dem Vatikan konterkariert allen Einsatz, alle Erwartungen und die notwendigen Reformen des Synodalen Weges”, betont Gregor Podschun. “Dies ist verheerend, denn die Satzung des synodalen Ausschusses betont auch den Grund der gemeinsamen Arbeit: Das Ziel des Synodalen Weges war und ist es, Diskriminierung, Leid und Gewalt zu verhindern, die systemischen Ursachen sexualisierter Gewalt zu beseitigen und auf diese Weise neu auf das Evangelium der Befreiung zu hören.”