Am heutigen Samstag (05. Februar 2022) ist in Frankfurt die dritte Synodalversammlung des Synodalen Wegs zu Ende gegangen. BDKJ-Bundesvorsitzender Gregor Podschun zeigt sich „zufrieden“ mit Ergebnissen der dritten Synodalversammlung, fordert aber jetzt ein „rasches Handeln der Bischöfe und Generalvikare zur Umsetzung der Beschlüsse“.
„Die Beschlüsse sind deutliche Fortschritte für die katholische Kirche und notwendige Grundlagen zu systemischen Veränderungen. Ich bin froh, dass sie eine Mehrheit der Synodalen und der Bischöfe erhalten haben. Die Texte nehmen die Ergebnisse der MHG-Studie und der Gutachten zu sexuellem Missbrauch ernst. Insbesondere der Beschluss zum Thema ‚Macht und Gewaltenteilung‘ beinhaltet ein weitreichendes Umdenken zu den Strukturen und Handlungen der katholischen Kirche.“
Mit diesen Worten kommentiert Gregor Podschun, BDKJ-Bundesvorsitzender und Mitglied der Synodalversammlung, zum Ende der 3. Synodalversammlung die Beschlüsse aus Frank-furt. Er sieht in ihnen „wichtige Schritte zur Veränderung der katholischen Kirche“.
Gleichzeitig fordert Podschun jetzt nicht nachzulassen: „Wir fordern ein rasches Handeln der Bischöfe und Generalvikare zur Umsetzung der Beschlüsse. Denn die Bischöfe können hinter dem beschrittenen Weg jetzt nicht mehr zurückbleiben.“
„Ohne eine grundsätzliche Änderung der Machtstrukturen in der katholischen Kirche hat der ‚Synodale Weg‘ keine Zukunft,“ betonte Podschun und forderte ebenso wie die „Jungen Sy-nodalen“ nun konkrete Veränderungen in Strukturen und Lehre der katholischen Kirche.
„Texte zu beschließen, reicht nicht – die Beschlüsse müssen umgesetzt werden“
Für den BDKJ bleibt aber nach der 3. Synodalversammlung auch Skepsis: „Nach wie vor hat die katholische Kirche Nachholbedarf im demokratischen Handeln. Lai*innen, insbesondere junge Menschen, müssen auf allen Ebenen gleichberechtigt beteiligt werden.“
Auch mahnt Gregor Podschun. „Texte zu beschließen, reicht nicht aus. Die gefassten Beschlüsse müssen auch umgesetzt werden. Das muss jetzt geschehen und es darf nicht erst auf eine Zustimmung oder Ablehnung aus Rom gewartet werden. Insbesondere, da vom Vatikan leider weiterhin keine systematische Aufarbeitung des sexuellen Missbrauchs und der daraus notwendigen systematische Veränderungen zu erwarten sind.“ Er zeigte sich enttäuscht, dass in Rom nicht erkannt werde, „dass der Synodale Weg das Ziel verfolgt, Gewalt und Leid in der Kirche zu verhindern.“
„Die katholische Kirche hat in den Schlafzimmern der Menschen nichts zu suchen“
Zudem bekräftige der Dachverband der katholischen Jugendverbände noch mal seine Unterstützung für das Manifest „#outinchurch“. „Denn die katholische Kirche hat in den Schlafzimmern nichts zu suchen und Menschen darf kein weiteres Leid durch eine veraltete Sexuallehre der katholischen Kirche erfahren“, verdeutlichte Gregor Podschun.
Vor Beginn der 3. Synodalversammlung hatten verschiedene Initiativen und Verbände, darunter der BDKJ-Bundesverband und mehrere Diözesan- und Jugendverbände, mit einer Demonstration vor der Versammlungsstätte in Frankfurt dafür Flagge gezeigt.