Frankfurt/Main. „Ich wünsche den Sternsingerinnen und Sternsingern für diese Aktion, dass sie sicher unterwegs sein können. Dass sie offene Türen und offene Herzen bei den Menschen finden, bei denen sie anklopfen, und dass sie erfahren: Wir Kinder können etwas tun, wir können etwas bewegen in dieser Welt“, machte der Limburger Bischof Dr. Georg Bätzing heute in Frankfurt am Main deutlich. Während der bundesweiten Eröffnung der 65. Aktion Dreikönigssingen lobte er mehrfach den Einsatz der Sternsinger*innengruppen überall in Deutschland. „In den nächsten Tagen werden etwa 300.000 Kinder unterwegs sein und den Segen Gottes in die Häuser bringen. Ich finde, darauf dürfen alle Sternsingerinnen und Sternsinger stolz sein. Hier, auf dem Römerberg, merken wir heute: Die Kinder brennen darauf, jetzt wieder unterwegs zu sein.“
Rund 650 Sternsinger*innen sowie rund 160 Begleitende feierten in Frankfurt die bundesweite Eröffnung ihrer 65. Aktion Dreikönigssingen. Vor historischer Kulisse auf dem Frankfurter Römerberg erlebten die kleinen und großen König*innen einen feierlichen Gottesdienst unter freiem Himmel mit dem Limburger Bischof Dr. Georg Bätzing. Gemeinsam mit Sternsinger*innen und begleitet von Konfetti und einer La-Ola-Welle übernahmen Pfarrer Dirk Bingener, Präsident des Kindermissionswerks ‚Die Sternsinger‘, und Domvikar Dr. Stefan Ottersbach, Bundespräses des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ), für die bundesweiten Aktionsträger die offizielle Eröffnung.
Nach zwei Corona-Wintern wieder zu den Menschen unterwegs
„Es ist großartig, dass wir heute vor dieser tollen Kulisse auf dem Römerberg gemeinsam mit den vielen Sternsingerinnen und Sternsingern die Eröffnung feiern konnten. Nach zwei Corona-Wintern ist diese Aussendung eine ganz besondere und ich freue mich riesig, dass wir uns endlich wieder persönlich begegnen und die Aktion zusammen starten können. Auf diese persönlichen Begegnungen freuen sich auch die Menschen in ganz Deutschland, die in diesen Tagen Besuch von den Sternsingern bekommen“, machte Pfarrer Bingener deutlich. Domvikar Ottersbach schloss sich an: „Es ist toll zu sehen, wie motiviert die jungen Menschen sind, und ich finde es wahnsinnig beeindruckend, wie viele Kinder sich beim Sternsingen beteiligen. Gerade jetzt nach Corona, wenn es wieder von Tür zu Tür geht. Wir können uns nun auf eine Aktion freuen, die wieder lebendig wird. Das ist einfach klasse!“
Im Rahmen des feierlichen Gottesdienstes übergaben Sternsinger*innen aus der Gemeinde St. Markus in Frankfurt-Nied den Staffelstern, das Symbol der Auftaktveranstaltungen, vier Königinnen und Königen aus der Pfarreiengemeinschaft Kempten-West im Bistum Augsburg. Aus gutem Grund: In Kempten wird am 29. Dezember 2023 die folgende, 66. Aktion Dreikönigssingen 2024 eröffnet. Seit 2017 begleitet dieser besondere Stern, dessen Zacken sieben Plaketten mit den Daten der zurückliegenden Eröffnungsorte zieren, die Auftaktveranstaltungen. Im Vorfeld tourt er jeweils durch die gastgebenden Diözesen und wirbt für die Sternsinger*innen und deren Anliegen.
Das unterhaltsame Programm rund um den Gottesdienst wurde von Emma Wolf und Thorsten Klug sowie Sternsingerin Miriam Honemann (13) und Sternsinger Jakob Bechold (11) im Wechsel moderiert. „Kinder stärken, Kinder schützen – in Indonesien und weltweit“ lautet das Motto der aktuellen Aktion. Dabei machen die Sternsinger*innen auf den Schutz von Kindern vor Gewalt aufmerksam. Wie wichtig der Schutz von Kindern ist und dass Erwachsene dafür die Verantwortung tragen, wurde während des Programms deutlich. Musik und Tanz rundeten die Eröffnung ab, zu deren Abschluss die Sternsinger auf dem Römerberg den in dieser Sternsinger*innenzeit vermutlich größten lebendigen Stern stellten.
Zum zweiten Mal nach 2003 in Frankfurt
Das Bistum Limburg und die Stadt Frankfurt waren nach 2003 zum zweiten Mal Gastgeber einer Aktionseröffnung. Die teilnehmenden Gruppen reisten vornehmlich aus allen Teilen des örtlichen Bistums an, doch auch Gäste aus acht weiteren deutschen Diözesen – Augsburg, Mainz, Trier, Fulda, Würzburg, Freiburg, Hildesheim, München und Freising – sowie eine Gruppe aus Frankreich waren beim Auftakt dabei. Federführend hatte der BDKJ-Diözesanverband Limburg gemeinsam mit der Abteilung Weltkirche die Eröffnung vorbereitet. 45 ehrenamtliche Helfer*innen aus den Pfarrgemeinden des Bistums und den Jugendverbänden des BDKJ sorgten im Schatten des Römers für einen reibungslosen Ablauf der Eröffnung. Stellvertretend für die Gastgeber freute sich die BDKJ-Diözesanvorsitzende Ronja Röhr über den gelungenen Auftakt: „Die bundesweite Eröffnung war wirklich total klasse. Es waren so viele Kinder hier in Frankfurt, die jede Menge Spaß hatten. Ohne unsere vielen Helferinnen und Helfer wäre das nicht möglich gewesen. Vielen Dank!“
Auf einer eigens eingerichteten digitalen Plattform verfolgten Sternsinger überall in Deutschland, die nicht nach Frankfurt kommen konnten, die Eröffnung live in der Übertragung von DOMRADIO.DE. Darüber hinaus gab es dort Mitmachaktionen, Infos über die Sternsinger*innen und das Thema Kinderschutz. Im Anschluss an die Eröffnung vor Ort wurde auf der Plattform ein zweistündiges Programm aus dem „Sternsinger-Live-Studio“ angeboten. Unter anderem mit einem kleinen indonesischen Kochkurs, einem Sternsinger*innen-Quiz und Talks zum Thema Kinderrechte.
Bundesweit sind in den kommenden Wochen die Sternsinger*innen unterwegs. Nach zwei Corona-Wintern mit zahlreichen Einschränkungen können die Kinder und Jugendlichen nun wieder persönlich den Segen zu den Menschen bringen und Spenden für benachteiligte und Not leidende Kinder in aller Welt sammeln.
Rund 1,27 Milliarden Euro, mehr als 77.400 Projektmaßnahmen
1959 wurde die Aktion erstmals gestartet. Das Dreikönigssingen ist die weltweit größte Solidaritätsaktion, bei der sich Kinder für Kinder engagieren. Rund 1,27 Milliarden Euro sammelten die Sternsinger*innen seit dem Aktionsstart, mehr als 77.400 Projektmaßnahmen für benachteiligte und Not leidende Mädchen und Jungen in Afrika, Lateinamerika, Asien, Ozeanien und Osteuropa wurden in dieser Zeit unterstützt. Gefördert werden Programme in den Bereichen Bildung, Gesundheit, Pastoral, Ernährung und soziale Integration. Die Aktion wird getragen vom Kindermissionswerk ‚Die Sternsinger‘ und vom Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ).