Der BDKJ dankt Reinhard Kardinal Marx für seine deutlichen Worte zur Notwendigkeit struktureller Reformen in der Kirche und bekundet seinen Respekt davor, dass er persönliche Konsequenzen zieht.
Das Angebot von Kardinal Marx, dem der BDKJ durch seine langjährige Tätigkeit als Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz verbunden ist, mit seinem Rücktrittsangebot persönlich Verantwortung für seine systemischen Verstrickungen in Fälle sexualisierter Gewalt zu übernehmen, verdient Anerkennung. „Kardinal Marx verdeutlicht mit seinem Rücktrittsangebot, dass kirchliche Amtsträger immer auch eine persönliche Verantwortung für die Fälle sexualisierter Gewalt tragen“, so der BDKJ-Bundesvorsitzende Gregor Podschun.
Podschun weiter: „Gleichzeitig stellt Kardinal Marx in seiner Erklärung die systemischen Ursachen sexualisierter Gewalt in der Kirche in den Mittelpunkt – und fordert zu strukturellen Reformen auf.“. In dieser Forderung zeige sich, so der BDKJ-Bundesvorsitzende, dass Marx einer derjenigen Bischöfe ist, welche die von der MHG-Studie aufgezeigte Notwendigkeit systemischer Veränderungen in der Kirche erkannt hätten. „Nun liegt es an den Bischöfen, die in ihrem Amt bleiben, diese Veränderungen im Synodalen Weg umzusetzen“, so Podschun. Der BDKJ setzt sich beim Synodalen Weg, dem Reformprozess von DBK und ZdK, unter anderem für die Umverteilung von Macht und Verantwortung, für die Segnung gleichgeschlechtlicher Paare sowie die Weihe von Frauen zu Priesterinnen ein.
Den Synodalen Weg hatte Kardinal Marx, damals noch als DBK-Vorsitzender, maßgeblich mitinitiiert. „Wir danken Kardinal Marx für seine starke Stimme für Reformen sowie für die stets gute und verlässliche Zusammenarbeit mit dem BDKJ“, betont Gregor Podschun. Kardinal Marx hatte sich unter anderem bei der Jugendsynode 2018 in Rom und als Schirmherr der 72-Stunden-Aktion, der bundesweite Sozialaktion des BDKJ im Jahr 2019, für die Jugendverbandsarbeit eingesetzt.