Geschlechtergerechtigkeit und der Faire Handel

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Foto: Christoph Köstlin

Die Gleichstellung von Frauen und Männern ist ein zentrales Ziel des Fairen Handels. Weltweit werden besonders Frauen bei der Produktion, beispielsweise in der Textil- oder Landwirtschaft, in ihren Rechten verletzt und benachteiligt. Besonders in Ländern des globalen Südens haben Frauen in der Produktion mit niedrigen Löhnen sowie mangelndem Gesundheits- und Arbeitsschutz zu kämpfen.

Ein Beispiel dafür ist der Anbau von Pflanzen und Blumen: Für manche Länder des globalen Südens wächst die Bedeutung der Pflanzen- und Blumenindustrie. Sie bietet tausenden einen Arbeitsplatz und bringt Devisen ins Land. In Kenia beispielsweise ist die Blumenindustrie die zweitgrößte Quelle für Devisen im Landwirtschaftssektor nach Tee. Die deutsche Blumenproduktion reicht für die Nachfrage nicht aus, weshalb rund 80 Prozent der in Deutschland verkauften Schnittblumen importiert werden. Auf vielen konventionellen Blumenfarmen sind die Produzent*innen schlechten Arbeitsbedingungen, niedrigen Löhnen und dem Einsatz von teilweise hochgiftigen Pflanzenschutzmitteln bestimmt.

Hier macht der Faire Handel den Unterschied: Fairtrade Blumen werden nach klar definierten sozialen und ökologischen Standards angebaut:

Arbeitsschutz und Arbeitssicherheit

Fairtrade hat das Ziel, die Arbeits- und Lebensbedingungen der Beschäftigten zu verbessern. Dazu gehören feste Arbeitsverträge, Versammlungs- und Gewerkschaftsfreiheit, Mutterschutz und klare Arbeitszeitregelungen, Schutzkleidung und Trainings zum sicheren Umgang mit Chemikalien.

Strenge Umweltkriterien

Für die Farmen gelten außerdem strenge Umweltkriterien. Wassersparende Bewässerung, Kläranlagen, Kompost- und Müllmanagement sind ebenfalls Bestandteile der Fairtrade-Standards.

Fairtrade-Prämie für Gemeinschaftsprojekte

Die Fairtrade-Prämie, die der Importeur zusätzlich zum Exportpreis bezahlt und die zehn Prozent dieses Preises beträgt, kommt direkt den Beschäftigten zugute. Das von der Belegschaft gewählte Fairtrade-Prämienkomitee entscheidet über die Nutzung des Geldes.

Schritt für Schritt zum existenzsichernden Lohn

Fairtrade-zertifizierte Blumen- und Pflanzenfarmen müssen ihren Beschäftigten mindestens den gesetzlichen Mindestlohn zahlen. In vielen Ländern liegt dieser jedoch nicht auf einem existenzsichernden Niveau. Der überarbeitete Standard für lohnabhängig Beschäftigte, der Mitte 2014 in Kraft trat, sieht daher vor, dass Plantagen schrittweise Lohnerhöhungen durchführen müssen. Fairtrade International hat Studien in Auftrag gegeben um herauszufinden, auf welcher Höhe ein existenzsichernder Lohn je nach Region anzusetzen ist. Die Zahlung des tatsächlichen existenzsichernden Lohns kann nur Schrittweise eingeführt werden, da die Fairtrade-zertifizierten Blumen- und Pflanzenfarmen sonst nicht mehr konkurrenzfähig wären.

Du möchtest dich engagieren? Beteilige dich an der Kampagne Flower Power von Fairtrade Deutschland. Mehr Informationen zur Kampagne findest du hier...

https://www.fairtrade-deutschland.de/aktiv-werden/aktuelle-aktionen/rosenaktion-2021/fairtrade-rosen

 

Weitere Informationen findet ihr hier:

https://www.fairtrade-deutschland.de/was-ist-fairtrade/arbeitsschwerpunkte/geschlechtergerechtigkeit

https://www.fairtrade-deutschland.de/produkte/blumen/hintergrund-fairtrade-blumen-pflanzen

https://www.fairtrade-deutschland.de/aktiv-werden/aktuelle-aktionen/rosenaktion-2021/ueber-die-aktion

https://www.brot-fuer-die-welt.de/fileadmin/mediapool/2_Downloads/Fachinformationen/Aktuell/Aktuell_44_Mehr_Gleichberechtigung_durch_Fairen_Handel.pdf

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