Liebe Engagierte in der katholischen Jugend(verbands)arbeit,


jetzt ist es wieder soweit: Ab 13. März ist wieder Zukunftszeit!

Im September 2021 wird in Deutschland ein neuer Bundestag gewählt. Im Vorfeld der letzten Bundestagswahl haben die Jugend- und Diözesanverbände im BDKJ in ganz Deutschland viele bunte Zeichen gesetzt und gemeinsam weit über 35.000 Stunden „Zukunftszeit“ gegen Menschenfeindlichkeit und für ein buntes Land gesammelt. Wir haben gezeigt, wie wir uns unsere Gesellschaft vorstellen: vielfältig, tolerant und bunt statt braun.

Auch zur Bundestagswahl 2021 wollen wir gemeinsam zeigen: Wir sind „Katholisch. Politisch. Aktiv.“ Wir haben konkrete Wünsche und Vorstellungen wie Politik gestaltet werden soll und bringen diese aktiv im Vorfeld der Wahl ein.  Wir stehen als BDKJ ein gegen braunen Hass und menschenfeindliche Hetze und für ein kulturell und religiös vielfältiges, tolerantes, solidarisches, demokratisches, nachhaltiges und gerechtes Deutschland in der Welt.

Wir haben konkrete Wünsche und Vorstellungen wie Politik in der nächsten Legislaturperiode gestaltet werden soll und bringen unsere Ideen durch unsere Aktionen in den kommenden 6 Monaten in den politischen Wahlkampf ein – und das ist „Zukunftszeit – Gemeinsam für ein buntes Land!“

Das machen wir zunächst an vielen Stellen in tollen Online-Formaten deutlich, aber wir wollen auch offline kreativ sein und dort wo es möglich ist deutlich machen, wie wichtig verbandliches Leben, Jugendverbände als Teil der demokratischen Zivilgesellschaft und ihre gemeinsamen Gruppenaktivitäten für unsere Gesellschaft, für unser Zusammenleben und unsere Demokratie sind.

„Zukunftszeit“ klappt nur, wenn viele mitmachen, mit solidarischen Aktionen für Geflüchtete, mit kreativen Aktionen für LGBTIQ*-Rechte, mit on- und offline –Aktivitäten die Armut und Einsamkeit überwinden. „Zukunftszeit“ braucht jetzt uns alle, damit wir in der kommenden Legislaturperiode auf einen Bundestag ohne Nazis und ohne Hass, dafür aber mit einer guten politischen Arbeit zählen können!

Lass uns gemeinsam eintreten – für ein buntes Land!

Eure Lisi

Zukunftszeit: Eure Aktion - euer Material!

Zukunftszeit hat einen neuen Anstrich bekommen. Damit ihr eure Aktionen gut planen und bewerben könnt, seid ihr herzlich eingeladen das von der Agentur FIJA erstellte Material zu verwenden. Außerdem findet ihr dort SharePics für eure Social-Media-Kanäle.

Hier geht es zu den Aktionsmaterialien: https://nextcloud.bdkj.de/index.php/s/L9xKGcrfmqjWyze

Habt ihr weitere Bedarfe? Meldet euch gern bei uns!

Stunden sammeln für ein buntes Land: So geht's!

Im Zeitraum von März bis September 2021 gestalten wir „Zukunftszeit“. Wir wollen zeigen, wie wir uns Politik in den kommenden vier Jahren vorstellen und signalisieren das im Rahmen unserer Aktivitäten, Bildungsveranstaltungen etc. innerhalb und außerhalb unseres Verbandes.

Konkret:

  1. Überlegt euch eine kreative Aktion oder Bildungsveranstaltung, die mit der Assoziation „bunt“ einhergehen kann. Bunte Themenvorschläge: Solidarität mit Geflüchteten, Aktionen gegen Rassismus, Aufstehen für LGBTIQ*-Rechte, Einstehen für die Bewahrung der Schöpfung und gegen den Klimawandel und noch viel mehr!
  2. Führt die Aktion und/oder Bildungsveranstaltung durch.
  3. Klickt ab Samstag, 13. März auf der Homepage www.zukunftszeit.de auf „Aktion eintragen“ und lasst eure Zukunftszeit zählen!

Wer kann teilnehmen?
Teilnehmen kann jede*r, die*der sich gegen gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit, Rassismus, für Vielfalt und Toleranz einsetzen möchte.

Wie wird gezählt?
Die Dauer jeder Aktion oder Bildungsveranstaltung wird gezählt und summiert. Dabei zählt der (zeitliche) Einsatz jede*r Teilnehmer*in.

Die Projektsteuerungsgruppe stellt sich vor

Joshua Hinz
Mein Name ist Joshua Hinz, ich bin 23 Jahre alt und komme verbandlich aus der KjG. Seit knapp zwei Jahren leite ich den BDKJ Regionalverband Mönchengladbach, um hier Kindern und Jugendlichen aus meiner Heimat eine Stimme in Politik und Kirche zu geben. Für die Projektsteuerungsgruppe habe ich mich beworben, weil ich vom Projekt überzeugt bin und hoffe mit meiner Erfahrung aus der Orts- und Regionalebene der Gruppe weiterhelfen zu können.

Julius Glaser
Ich heiße Julius Glaser, bin 24 Jahre alt, studiere Soziologie und bin in der Schönstatt-Jugend (SMJ) beheimatet. Dort bin ich insbesondere für die Zusammenarbeit mit dem BDKJ aktiv und setzte mich vor allem für die Rahmenbedingungen von Jugendarbeit ein und engagiere mich gerne für ökologisch nachhaltige Projekte. Die Aktion Zukunftszeit hat mich sofort angesprochen, da sie für eine konkrete politische Handlung steht, die aus dem Glauben heraus motiviert ist und für dessen Werte in der Gesellschaft einsteht.

Sarah Schulte-Döinghaus
Ich bin seit 2018 Bundesvorsitzende der Katholischen Landjugendbewegung Deutschlands (KLJB) und für die Bereiche Ländliche Entwicklung, internationale Entwicklung, Jugendpolitik und die KLJB-eigene Bildungseinrichtung, die Akademie Junges Land, zuständig. Ich bin überzeugt davon, dass junge Menschen sich in Eigenregie für ihre Zukunft engagieren wollen und auch können. Ein Selbstläufer ist eine selbstorganisiert engagierte Jugend dennoch nicht und es braucht neben einem Startimpuls auch Qualifikation, Beratung und Unterstützung. Aus diesem Grund möchte ich mich auch in der Projektsteuerungsgruppe engagieren und so für optimale Rahmenbedingungen bei der Aktion Zukunftszeit sorgen.

Leo Helm
Hallo, mein Name ist Leo Helm! Ich bin 20 Jahre alt und seit 2020 ehrenamtlicher BDKJ-Diözesanvorsitzender im Diözesanverband Passau. Schon immer interessiere ich mich für Politik und engagiere mich daher zum Beispiel im Jugendforum meiner Heimatstadt. Im BDKJ-Diözesanvorstand bin ich dafür zuständig die politischen Themen zu beobachten und immer wieder einzubringen. Zudem bin ich Teil unserer vorstandsinternen Untergruppe zum Schwerpunktthema "Demokratie, Partizipation und Wahlen".

Jan Hollenbach:
Ich bin Jan, BDKJ-Diözesanvorsitzender in Paderborn und freue mich auf ganz viel bunte Zukunftszeit. Meine Aktionsgruppe wurde 2017 ausgelost und war bei dem Abtakt von Zukunftszeit in Berlin dabei – dieses Mal möchte ich die Aktion in der Steuerungsgruppe unterstützen und mitgestalten. Zukunftszeit: Davon braucht es jetzt ganz besonders viel!

Vom Bundesvorstand wird die Aktion Zukunftszeit durch Lisi Maier begleitet. Yvonne Everhartz ist in der Bundesstelle für euch ansprechbar und Constanze Mayer begleitet die Aktion als Projektreferentin.

Best practice - Zukunftszeit

Ihr sucht Ideen für eure Aktionen und Bildungsveranstaltungen rund um Zukunftszeit?

Bereits 2017 haben die katholischen Jugendverbände gezeigt, dass sie in einem bunten Land leben möchten. Hier findet ihr Aktionsideen von damals, von denen ihr euch vielleicht etwas abgucken könnt...

  • Fotoaktionen
  • Fußball spielen/Stationenlauf mit xy
  • Thematische Gruppenstunden zu Rassismus, gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit, Vielfalt, uvm.
  • Argumentationstraining gegen Rechts
  • Open-Air-Public-Viewing zum TV-Duell
  • Gottesdienste
  • Aktionen für Erstwähler*innen
  • Begegnungstreffen mit Geflüchteten
  • Interkulturelle Stadtrallye

Rassismus in der Jugendverbandsarbeit? – Ein Gespräch mit Priya George

Seit dem Tod von George Floyd und der weltweiten Black-Lives-Matter-Bewegung sind Debatten um (Alltags-)Rassismus in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Davon kann sich auch die katholische Jugendverbandsarbeit nicht ausnehmen. Aktionen zur Zukunftszeit sollen Bezug zu Gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit und damit zu Rassismus nehmen. Priya George, Bundesleiterin der J-GCL spricht im Interview über ihre Erfahrungen und gibt einen Ausblick, wie eine bunte Jugendverbandsarbeit aussehen kann und soll.

Das Interview erschien im BDKJ Magazin Fulda (16. Jahrgang, Ausgabe 2.2020).

Welche Erfahrungen hast du mit Rassismus in der Jugendverbandsarbeit gemacht?
Die Frage „Wo kommst du wirklich her?“ oder das vermeintliche Kompliment „Du sprichst aber gut Deutsch!“ habe ich schon öfter – auch im Kontext von Jugendverbandsarbeit – gehört.

Auf einem Jugendverbandswochenende haben zwei weiße junge Männer auf ihrem Recht bestanden, allen Personen die Frage stellen zu dürfen, wo sie herkommen. Sie wollten damit Interesse an der Person ausdrücken. Die anderen Anwesenden fanden das genauso irritierend wie ich. Gerade bei PoC, die diese Frage deutlich häufiger gestellt bekommen, wird dadurch unterstellt, dass sie nicht Deutsch sein können. Dabei sind viele in Deutschland geboren und haben auch die deutsche Staatsbürgerschaft. Oder in meinem Fall: Ich bin zwar in Indien geboren, bin aber in Deutschland in einer weißen Familie aufgewachsen.

Dieses Beispiel macht aus meiner Sicht deutlich, dass die Problematik in Bezug auf Jugendverbände ja nicht ist, dass Mitglieder rechts sind und sie sich daher rassistisch verhalten. Rassistisch verhalten kann sich jede*r. Personen reproduzieren durch ihr Handeln strukturelle Rassismen, einfach, weil sie bisher nicht darüber nachgedacht haben oder darauf hingewiesen wurden, dass dieses Verhalten rassistisch ist.

Was muss also innerhalb der Jugendverbände und im BDKJ passieren?
Mir ist vor allem wichtig, dass Jugendverbände, der BDKJ und Kirche bunt sind, und wir Jugendverbände uns bemühen, offen zu sein und allen jungen Menschen Raum zu bieten – unabhängig von ihrer Hautfarbe.

Der BDKJ und seine Mitgliedsverbände setzen sich für Demokratie, Vielfalt, Gerechtigkeit und eine offene Gesellschaft ein. Da passiert schon viel, jedoch ist der nächste wichtige Schritt die explizite Auseinandersetzung mit Rassismus. Zum Beispiel hilft es rassistisches Verhalten und Strukturen methodisch erlebbar zu machen. Nach dieser Sensibilisierung gilt es schließlich zu lernen, wie man sich in Situationen, in denen eine Person Rassismus erfährt, richtig und solidarisch verhält. Im Rahmen der „Flüchtlingskrise“ 2015 hat sich der BDKJ auch viel mit dem Thema Rassismus auseinandergesetzt. Allerdings mit dem Fokus auf Geflüchtete, die neu nach Deutschland gekommen sind und somit ganz anderen Herausforderungen begegnen als PoC, die schon ihr ganzes Leben in Deutschland leben. In der derzeitigen Debatte – ausgelöst durch den Mord an George Floyd - geht es um Strukturellen Rassismus, den Schwarze Menschen erleben, die deutsche Staatsbürger sind. Dieses Thema sollte nun in unseren Fokus rücken, denn nur so können wir unsere eigenen Strukturen reflektieren. Wie akquirieren wir unsere Mitglieder, welche Hürden gibt es möglicherweise in dem Bereich.

Ein nächster Schritt könnte sein, mit betroffenen Personen ins Gespräch zu kommen, zum Beispiel indem wir mit anderen Jugendverbänden kooperieren, die nicht katholisch, sondern beispielsweise muslimisch oder jüdisch sind. Das sollte nicht unbedingt zum Thema Rassismus sein. So wäre es leichter möglich, sich bei unterschiedlichen Themen kennenzulernen und auszutauschen.

Darüber hinaus gibt es zwei Dinge, die jede*r tun kann: Zum einen sollten nicht von Rassismus betroffene Personen People of Color zuhören und ihre Rassismus-Erfahrungen ernst nehmen. Dabei ist es wichtig, diese Aussagen nicht infrage zu stellen oder zu versuchen, diese zu relativieren. Zum anderen ist es wichtig, eigene Vorurteile zu reflektieren.

Niemand ist perfekt und frei von Rassismen. Jede Person muss ihr eigenes Verhalten kritisch hinterfragen. Das ist sicher ein langer Prozess. Aber wenn die Menschen und wir als Jugendverbände offen und bereit sind, dazuzulernen, kann er gelingen.

Wir haben die Wahl?! – Online Bildungsreihe

Auch in der Bundesstelle ist Zukunftszeit!

Gemeinsam mit JHD Bildung veranstalten wir die Bildungsreihe „Wir haben die Wahl?!“ zu Themen, die uns im Vorfeld der Bundestagswahl am Herzen liegen.

Los geht’s am 16. März 2021 mit der Veranstaltung „#leavenoonebehind: Aktuelle Herausforderungen in der EU Flüchtlingspolitik“. Als Gäste werden Dr. Alexander Kalbarczyk, Geschäftsführer der Migrationskommission der Deutschen Bischofskonferenz und Katrin Langensiepen, Mitglied des Europäischen Parlaments, Grüne/EFA dabei sein.

Anmeldemöglichkeiten und weitere Informationen zu den anderen Veranstaltungen der Reihe findet ihr hier: https://jugendhaus-bildung.de/termine.

Impulse für den Umgang mit Rechtspopulismus im kirchlichen Raum

Was ist eigentlich Rechtpopulismus? Welche Inhalte werden da auf welchem Wege verbreitet? Was hat es mit der selbsternannten »Neuen Rechten« auf sich? Und wie kann der kirchliche Raum mit Versuchen rechter Einflussnahme umgehen und ihnen gestärkt entgegentreten?

Die Ende 2020 aktualisierte Broschüre „Impulse für den Umgang mit Rechtspopulismus im kirchlichen Raum“ von der Bundesarbeitsgemeinschaft Kirche und Rechtsextremismus (BAG K+R) antwortet auf diese Fragen mit einem aktuellen Überblick über Rechtspopulismus und „Neue Rechte“, sieht sich die Rolle der Kirche genauer an und setzt klare Impulse für eine gelingende Auseinandersetzung im kirchlichen Raum. Die jahrelangen Erfahrungen und Tipps aus der Beratungs- und Gemeindespraxis, mit denen die Broschüre abschließt, helfen darüber hinaus, die eigene Haltung und Handlungsfähigkeit zu stärken.

Die BAG K+R ist ein ökumenisches Netzwerk von ca. 50 Organisationen und Projekten aus dem kirchlichen Raum und der Zivilgesellschaft. Ihre Mitglieder treten Rechtspopulismus, Rechtsextremismus und anderen Formen gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit entgegen. Die BAG K+R veröffentlicht Texte und Handreichungen, berät kirchliche Akteur*innen und fördert die gesellschaftliche Diskussion mit Fachtagungen und Seminaren. Die BAG K+R ist Teil des Kompetenznetzwerks Rechtsextremismusprävention (KompRex).

Vorstellung Projektreferentin Constanze Mayer

Hallo, ich bin Constanze und begleite seit März 2021 die Aktion Zukunftszeit. Bei Fragen, Anmerkungen oder auch einfach so könnt ihr euch gerne bei mir unter zukunftszeit@bdkj.de melden.

Kurz zu mir: Ich bin Sozialpädagogin und habe mich v. a. in der Arbeit mit Geflüchteten engagiert. Im Master habe ich Bildungswissenschaften studiert wobei ich mich auf Bildungsprozesse fokussiert habe. Nebenbei arbeitete ich immer wieder als Honorarkraft in verschiedenen Projekten auf Diözesanebene beim BDKJ Berlin.

Ich freue mich darüber, Euch und Eure kreativen Ideen in den kommenden Monaten begleiten zu dürfen. Ich wünsche mir, dass über den Sommer vielleicht die ein oder andere Präsenzveranstaltung stattfinden kann und wir uns dann vielleicht persönlich kennenlernen!

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