BDKJ Speyer: Diözesanversammlung setzt sich ein für gewaltfreie Strukturen
Am letzten Wochenende tagte die digitale Diözesanversammlung des BDKJ Speyer mit 42 Delegierten.
Dabei wurde Thomas Heitz als Diözesanvorsitzender des BDKJ Speyer mit 36 von 40 Stimmen in seinem Amt bestätigt. Mit Blick auf seine zweite Amtszeit benennt er als oberstes Ziel die Erstellung des Institutionellen Schutzkonzeptes für den BDKJ Speyer: „Der Umgang von Kirche mit dem Thema Missbrauch und sexualisierter Gewalt haben mich in der vergangenen Amtszeit immer wieder zum Nachdenken und Zweifeln gebracht. Meine Kirche und mein Glaube begleiten mich jedoch bereits mein Leben lang und ich halte daran fest. Der Schutz von Kindern, Jugendlichen, jungen Erwachsenen und weiteren Schutzbefohlenen muss deshalb für mich, den BDKJ wie auch für das Bistum Speyer oberstes Ziel sein.“
Lena Schmidt, die seit 2015 das Amt der Diözesanvorsitzenden begleitete, kandidierte nicht erneut. Sie wird zukünftig als Referentin für Medienethik und digitales Arbeiten in der Abteilung Lernkultur und Schulseelsorge des Bistums Speyer arbeiten. Somit besteht der Diözesanvorstand zukünftig aus Andreas Rubel, Geistliche Verbandsleitung, sowie dem wiedergewählten Diözesanvorsitzenden Thomas Heitz. Zwei Vorstandsstellen (hauptamtlich und ehrenamtlich) bleiben zunächst vakant.
Mit der Einrichtung des Ausschusses Prävention sexualisierter Gewalt bestärkte die Versammlung den Stellenwert der Präventionsarbeit im Bistum Speyer. Der Ausschuss wird sich in den kommenden zwei Jahren mit der Erstellung eines Institutionellen Schutzkonzepts befassen. Dieses hat das Ziel, die „Achtsamkeitskultur“ sowie den Blick für Risiken in den eigenen Strukturen zu schärfen und tatmotivierten Menschen durch eine klare Haltung ein „Stopp!“ entgegenzusetzen.
Das Thema Rassismus und Diskriminierung war auf dieser Diözesanversammlung nochmals Thema. Im vergangenen Jahr stellte sich der BDKJ Speyer in seinem Beschluss „Forderung auf Änderung des GG und rassismuskritische Auseinandersetzung mit den eigenen Strukturen“ gegen jede Form von Rassismus, Gewalt und Vorurteilen und gab sich selbst den Auftrag eigenes Verhalten und Strukturen zu überprüfen und zu ändern. Der Vorstand reflektierte in seinem Rechenschaftsbericht einen eigenen Vorfall rassistischen Handelns, der mit der Betroffenen und den Versammlungsmitgliedern besprochen wurde.
Die Unterschriftenaktion „Wir wollen eine Kirche für alle!“, die der BDKJ Diözesanvorstand gemeinsam mit den Jugendverbänden des BDKJ Speyer am 19. März als Antwort auf die Absage der Glaubenskongregation zur Segnung gleichgeschlechtlicher Paare gestartet hat, wurde auf der Diözesanversammlung offiziell beendet. Andreas Rubel, geistliche Verbandsleitung des BDKJ Speyer, nahm dies zum Anlass, um das Thema auch im Gottesdienst zu reflektieren: „Die Aktion hat uns in den letzten Wochen begleitet und hat uns in den Verbänden sehr beflügelt. Für uns ist klar, dass alle Beziehungen von Menschen, genauso wie sie lieben und mit wem sie leben die Botschaft von Gottes Bund widerspiegeln und somit gesegnet werden müssen.“ Um auch nach Abschluss der Unterschriftenaktion zu zeigen, dass Liebe keine Sünde ist, haben Delegierte zu einer Postkartenaktion aufgerufen.
Trotz einiger technischer Hürden zieht die scheidende Diözesanvorsitzende Lena Schmidt eine positive Bilanz: „Nach anderthalb Jahren Pandemie konnten wir deutlich wahrnehmen, wie geübt die Delegierten mittlerweile in digitaler Partizipation sind. „Auch meine letzte Diözesanversammlung als Vorsitzende war geprägt von einem verantwortungsvollen und konstruktiven Austausch. Es war mir eine Ehre in den letzten sechs Jahren Diözesanvorsitzende gewesen sein zu dürfen!“
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